Ist seit einem Jahr stellvertretender Leiter von DOCK in Basel: Dominik Mendelin
Lieber Dominik, seit rund einem Jahr bist du stellvertretender Leiter von DOCK. Welche Ziele verfolgt ihr mit DOCK und wie seid ihr aufgestellt?
DOCK ist ein Kunstraum, der zeitgenössischen Kunstschaffenden aus der Region Basel eine Plattform bietet und einer breiteren Bevölkerung niederschwellige Angebote zur Teilhabe an Kunst machen möchte. Es wurde 2009 von Ruth Buck, die selbst Künstlerin ist, initiiert und wird vom gemeinnützigen Verein «Dokumentationsstelle Kunst der Region Basel» und unserem vierköpfigen Betriebsteam getragen. DOCK hat drei Standbeine: Im Zentrum steht unser physisches und digitales «Kunstarchiv», in welchem über 290 Kunstschaffende vertreten sind. Das zweite Standbein ist unser «Kunstraum», in welchem jährlich mehrere Ausstellungen und Veranstaltungen durchgeführt werden. Hier ist uns einerseits die Förderung von jungen Kunstschaffenden ein Anliegen, und andrerseits der Gedanke der Kooperative, das heisst, dass meist Projektteams und Kollektive unseren Kunstraum bespielen. Und das dritte Standbein ist schliesslich die «Kunstausleihe», die seit letztem Jahr existiert.
Ein grosses Anliegen von euch ist es also, regionale Kunst niederschwellig an ein breites Publikum zu bringen. Wie setzt ihr das um? Wie gelingt es, die Bevölkerung zur Teilhabe an Kunst einzuladen?
Ich glaube, der Schlüssel heisst Vernetzung. Für uns ist es sehr wichtig, dass sich DOCK hier an der Klybeckstrasse, dem Zentrum Kleinbasels, befindet. Denn wir wollen vor allem auch Angebote an die Quartierbevölkerung machen und das heisst, dass man physisch vor Ort sein und aktiv auf die Zielgruppe zugehen muss. Uns ist es sehr wichtig, mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen und ihre Bedürfnisse abzuholen, damit wir wissen, was sie wirklich interessiert und was für sie auch einen Mehrwert bietet. Ich denke, diese Zielgruppenorientierung – dass wir also nicht top-down planen und vermitteln, sondern von der Zielgruppe ausgehen – ist eine wichtige Voraussetzung für die Förderung kultureller
Für uns ist es sehr wichtig, dass sich DOCK hier an der Klybeckstrasse, dem Zentrum Kleinbasels, befindet. Denn wir wollen vor allem auch Angebote an die Quartierbevölkerung machen und das heisst, dass man physisch vor Ort sein und aktiv auf die Zielgruppe zugehen muss.
Teilhabe. Die andere Voraussetzung ist struktureller Natur: Wie sind unsere Öffnungszeiten? Wie kommunizieren wir? Und was kosten unsere Veranstaltungen und Formate? Unsere Angebote sind zum Beispiel alle kostenlos, was meiner Meinung nach ein wichtiger Ausgangspunkt für niederschwellige Vermittlung ist.
DOCK vereint Kunstraum, Kunstarchiv und Kunstausleihe in einem: Einblick in das physische Kunstarchiv mit derzeit über 290 Künstlerpositionen.
Kannst du einen Einblick in ein aktuelles Vermittlungsprojekt geben, das sich explizit an die Quartierbevölkerung richtet?
Grundsätzlich ist es bei uns so, dass wir die Vermittlung nicht über den Betrieb selber machen können, da wir dafür keine Ressourcen haben, sondern diese an Projektteams delegieren, die dann verschiedene Vermittlungsprojekte initiieren. Ziel der Quartierprojekte ist es, vor allem mit Kindern und Jugendlichen aus dem Quartier zusammenzuarbeiten. Ein aktuelles Beispiel für ein Quartierprojekt ist das «Keksperiment», ein partizipatives Projekt von Lea Fröhlicher und Olivia Hegetschweiler. An vier Mittwoch-Nachmittagen kreieren sie zusammen mit Kindern aus dem Quartier glückskeksartige Gebäcke und Gebilde. Es geht darum, sich zu überlegen, was überhaupt ein Guetzli ist, wie es aussieht, was damit transportiert wird und was es mit unserer Herkunft, unseren Traditionen und Gebräuchen zu tun hat. Wir sind hier in einem multikulturellen Quartier und ein solches Projekt vereint damit ganz viele Perspektiven. Das Projekt ist eine Hommage an die kleinen Läden und Takeaways des Quartiers.
Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie auf das Vermittlungsprojekt?
Ursprünglich war das Keksperiment so konzipiert, dass die Kinder in den Workshops immer wieder neue Inputs von verschiedenen Partnern erhalten hätten und dass DOCK dann zu einer Keks-Manufaktur und -verkaufsstelle geworden wäre. Wegen Corona mussten wir andere Lösungen finden. Die Kinder kommen nun zu Beginn des Nachmittags zu uns, holen bei den Vermittlerinnen ihr Material ab und nehmen dieses nach Hause, um dort ein Produkt zu gestalten, das dann in DOCK ausgestellt wird. Und seit Mitte April kann man die Produkte über unseren Takeaway erwerben, was wiederum eine Anlehnung an die gegenwärtige Situation der Gastroszene ist.
Coronabedingt gestalten die Kinder ihre Glückskekse nicht in DOCK, sondern nehmen das Material für die Keksproduktion mit nach Hause: Teilnehmer*innen des «Keksperiment».
Das beantwortet auch eine Frage, die wohl viele Vermittler*innen beschäftigt, nämlich, was mit Objekten passiert, die in Vermittlungsprojekten erarbeitet wurden.
Ja, genau, durch den Takeaway findet das Projekt eine Fortsetzung, verweist auf andere Sachen und Themen. Und das «Keksperiment» zeigt auch, wie eng die verschiedenen Standbeine von DOCK verknüpft sind. So hat zum Beispiel ein Kind in der aktuellen Installation im Schaufenster – das von einem Künstlerkollektiv gestaltet wurde – einen Planeten erkannt und beschlossen, im Rahmen des «Keksperiment» das Essen für die Planetenbewohner zu gestalten. Das zeigt, dass Vermittlungsprojekte Bezug nehmen auf Ausstellungen im Kunstraum und umgekehrt.
Neben deinem Engagement bei DOCK bist du ja auch selbst als Vermittler tätig und hast vor zwei Jahren an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel das Studium der Kunstvermittlung abgeschlossen. Wie hast du persönlich den Berufseinstieg erlebt?
Ich habe bereits während des Studiums angefangen, im Rappaz Museum zu arbeiten. Das ist ein kleines Museum hier um die Ecke in Kleinbasel, das dem Werk des Schweizer Grafikers und Künstlers Rolf Rappaz gewidmet ist. Dort arbeitete ich zunächst als Aufsichtsperson und weil es ein sehr familiäres Umfeld war, konnte ich immer mehr Aufgaben übernehmen, durfte die Webseite gestalten, an Anlässen mithelfen und erste Vermittlungsangebote durchführen. Parallel dazu habe ich im HeK, dem Haus der elektronischen Künste, zunächst in der Aufsicht gearbeitet und wurde auch dort irgendeinmal angefragt, Workshops und später dann auch
"Das Projekt ist eine Hommage an die kleinen Läden und Takeaways des Quartiers" - Blick auf das aktuelle DOCK-Schaufenster, das dem Vermittlungsprojekt «Keksperiment» gewidmet ist.
Führungen zu übernehmen. Und ebenfalls während des Studiums – aber nicht ans Studium gekoppelt – hatte ich die Möglichkeit, einen interaktiven Smartphone-Rundgang für das «science+fiction»-Festival in Basel zu entwickeln. Als ich das Studium schliesslich abgeschlossen hatte, machte ich ein Vermittlungspraktikum im Stapferhaus Lenzburg. Dort lernte ich, gute und ehrliche Fragen zu stellen. Ich lernte, die Lebenswelten der Besuchenden anzusprechen, von den Besuchenden auszugehen und nicht von aussen zu versuchen, ihnen etwas einzutrichtern. Diese Herangehensweise beschäftigte mich schon davor, aber dort erhielt ich noch mehr Werkzeuge an die Hand. Es klingt so banal, den Anspruch zu haben, gute Fragen zu stellen. Aber das Schwierige ist, sich damit auseinanderzusetzen, was überhaupt gute Fragen sind. Im Anschluss an meine Tätigkeit im Stapferhaus habe ich dann vor einem Jahr bei DOCK angefangen und parallel dazu noch ein Vermittlungspraktikum im Aargauer Kunsthaus begonnen.
Inwiefern unterschied sich der Berufsalltag in den Praktika, die du gemacht hast, von den Inhalten, die du zuvor im Studium gelernt hast? Welche Erfahrungen hast du gesammelt?
Ich denke, dass man sich nach dem Studium zuerst einfach mal zurechtfinden muss. Im Studium hat man natürlich erste Kontaktpunkte mit Institutionen und erhält einen Einblick in die Arbeitsabläufe. So durften wir beispielsweise im Rahmen des Studiums ein grosses Vermittlungsprojekt für das Kunsthaus Basel konzipieren, und zwar einen audiovisuellen
Es klingt so banal, den Anspruch zu haben, gute Fragen zu stellen. Aber das Schwierige ist, sich damit auseinanderzusetzen, was überhaupt gute Fragen sind.
Smartphone-Rundgang durch die «Maria Lassnig»-Ausstellung. Aber ich glaube, dass man nach dem Studium das grössere Bild kennenlernen muss. Denn die Institutionen sind das Eine, aber schlussendlich sind es nicht nur die Institutionen, welche die ganze Kultur- und Kunstszene ausmachen, sondern es sind auch Förderstellen, es ist der Kanton, das Publikum, die freie Kunstszene, freie Kunstschaffende. Es gibt zahlreiche Player, die mitspielen und es hilft einem sehr, zu lernen, wie das alles überhaupt funktioniert und zusammenhängt. Ich habe beispielsweise im Rahmen meiner Masterarbeit mit dem HeK zusammen eine App entwickelt und das Ziel wäre eigentlich gewesen, diese umzusetzen. Aber wir haben dann
"Ein Kind hat im Schaufenster einen Planeten erkannt und beschlossen, im Rahmen des Keksperiments das Essen für die Planetenbewohner zu gestalten." - Blick auf erste Objekte, die im Rahmen des «Keksperiment» gestaltet wurden.
in der Abklärung gemerkt, dass die Kosten für die App schliesslich fast gleich hoch gewesen wären wie das Vermittlungsjahresbudget. Das war für mich eine lehrreiche Erfahrung. Ich lernte, wie solche Institutionen überhaupt funktionieren, auch in Bezug auf die förderpolitische Ebene.
Müssten Themen wie Fundraising und Förderpolitik deiner Meinung nach demzufolge stärker ins Studium integriert werden?
Ich glaube, es kommt sehr stark darauf an, wie das Studium ausgerichtet ist. Ich habe in Basel Vermittlung von Kunst und Design noch nach altem Modell studiert, bei dem grundsätzlich die Ausbildung zur Lehrperson für die Maturitätsstufe im Zentrum stand. Aber bereits damals war das Studium schon breiter ausgerichtet, das heisst, wir hatten auch Angebote im Bereich der ausserschulischen Vermittlung, was für mich sehr interessant war. Wenn ausserschulische Vermittlung gelehrt wird, würde es sicher Sinn machen, Fundraising und Förderpolitik zu thematisieren. Denn – das merken alle Institutionen, auch wir: An den Ideen scheitert es meistens nicht. Wir haben alle tolle Ideen. Es scheitert daran, ob sie
Wenn ausserschulische Vermittlung gelehrt wird, würde es sicher Sinn machen, Fundraising und Förderpolitik zu thematisieren. Denn – das merken alle Institutionen, auch wir: An den Ideen scheitert es meistens nicht. Wir haben alle tolle Ideen. Es scheitert daran, ob sie realisiert werden können oder nicht.
realisiert werden können oder nicht. Die jüngsten politischen Ereignisse machen uns aber Mut. So wurde hier in Basel Ende des vergangenen Jahres die sogenannte «Trinkgeldinitiative» angenommen, die verlangt, dass mindestens fünf Prozent des Kulturbudgets der Stadt Basel an subkulturelle Institutionen fliessen soll. Dies ist auch ein wichtiges Zeichen dafür, dass die freie Kunst- und Kulturszene von der Bevölkerung wertgeschätzt wird.
War für dich immer klar, dass du in der ausserschulischen Vermittlung tätig sein möchtest?
Es ist während des Studiums dann schnell mal klar geworden. Aber es ist nicht so, dass es mein Bubentraum gewesen wäre, irgendeinmal in einem Museum zu arbeiten. Ich glaube, es geht vielen so im Bereich der Kunst und Kunstvermittlung: Man rutscht irgendwie rein. Während des Studiums hat mich auch die schulische Vermittlung sehr interessiert und mir ist auch immer gesagt worden, dass das etwas ist, das mir wahrscheinlich liegen würde, dennoch reizte mich die ausserschulische Vermittlung mehr. Es sind eigentlich die klassischen Vorzüge: Mein Verständnis von Vermittlung ist, dass ich Angebote machen kann. Ich kann niemanden dazu zwingen, sich mit etwas auseinanderzusetzen. Ich kann lediglich Anreize schaffen. Das ist meine Haltung. Jedes Mal, wenn ich vermittle, versuche ich, den Personen, die vor mir stehen, so viele und so zielgerichtete Angebote wie möglich zu machen. Das ist für mich viel einfacher in einer Vermittlungssituation, die ausserhalb eines schulischen Bildungssystems angesiedelt ist. Denn in der Schule habe ich einen Lehrplan, ich
Mein Verständnis von Vermittlung ist, dass ich Angebote machen kann. Ich kann niemanden dazu zwingen, sich mit etwas auseinanderzusetzen. Ich kann lediglich Anreize schaffen.
muss gewisse Themen behandeln, vieles wird mir vorgegeben und – das grosse Thema – ich muss bewerten. Das Dilemma ist immer: Auf der einen Seite habe ich den Anspruch, Lernende zu fördern und sie in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen und auf der anderen Seite muss ich sie beurteilen. In der schulischen Vermittlung muss man irgendeinen Weg finden, damit umzugehen. Ich glaube, das ist nicht unmöglich und das Bildungssystem entwickelt sich ja auch weiter, aber ich habe einfach für mich gemerkt, dass ich in der ausserschulischen Vermittlung davon losgelöst arbeiten kann. Ich kann Dinge ausprobieren, unabhängig von einem Lehrplan. Das bietet einen sehr grossen Freiraum.
"Ein grosses Thema ist sicher der digitale Habitus. Smartphones beispielsweise lenken ab." - Teilnehmer*innen des Smartphone-Rundgangs, den Dominik für das «science+fiction»-Festival konzipiert hat.
Digitale Vermittlung ist ein Steckenpferd von dir. Was interessiert dich daran?
Ich bin nicht der Technik-Freak oder Informatiker. Ich finde es spannend, weil ich gemerkt habe, dass sich noch ganz viele Institutionen und Schulen damit schwertun. Auch während des Studiums zeigte sich, dass es in diesem Bereich erst ganz wenige Angebote gibt.
Wie erklärst du dir das?
Ich kann nur mutmassen. Ich glaube, eine grosse Herausforderung an der digitalen Vermittlung ist, dass sie teuer ist. Das Beispiel mit der HeK-App zeigt dies sehr gut. Das heisst, momentan ist die Hürde nur schon auf finanzieller Ebene hoch. Auf der anderen Seite weiss ich nicht, ob die Unterscheidung zwischen analoger und digitaler Vermittlung zielführend ist. Unser ganzer Alltag ist doch eigentlich schon digital und analog. Ich finde es sehr wichtig, dass wir in der Vermittlung immer noch von vermittlerischen Zielen ausgehen. Das heisst: Was möchte ich mit meinem Angebot überhaupt genau erreichen? Wen soll es
ansprechen? Danach muss ich für das Vermittlungsgefäss Umsetzungsmöglichkeiten suchen, muss Medien finden, die sich dafür eignen, dieses Ziel bestmöglich umzusetzen. Wenn
Ich finde es sehr wichtig, dass wir in der Vermittlung immer noch von vermittlerischen Zielen ausgehen. Ich muss für das Vermittlungsgefäss Medien finden, die sich dafür eignen, diese Ziele bestmöglich umzusetzen. Wenn das der Bleistift ist, soll es der Bleistift sein.
das der Bleistift ist, soll es der Bleistift sein. Dennoch kommen neue Technologien, die wir uns anschauen, testen und uns fragen müssen, wie wir sie einsetzen. Und da muss ein Austausch stattfinden, da müssen wir Erfahrungswerte sammeln.
Welche Erfahrungen hast du persönlich mit dem Einsatz von Smartphones in der Kunstvermittlung gemacht? Wo siehst du die Herausforderungen?
Ein grosses Thema ist sicher der digitale Habitus. Smartphones beispielsweise lenken ab. Das haben wir auf dem Rundgang des «science+fiction»-Festivals sehr stark gemerkt. Dadurch, dass die Besuchenden ihren eigenen Smartphones benutzten, kamen während des Rundgangs Whatsapp-Nachrichten, Telefonanrufe, Push-Nachrichten rein. Und: Die meisten Apps auf dem Smartphone sind so konzipiert, dass man seine Aufmerksamkeit auf dem Gerät behält. Das wiederum ist sehr schwierig in einer Vermittlungssituation, gerade, wenn man beispielsweise vor einem Kunstwerk steht. Gleichzeitig ist das natürlich ein Phänomen,
"Mich interessiert sehr stark der Community-Gedanke, das heisst die Frage, wie sich eine Institution als Kultur- und Begegnungsort lokal verankern kann." - Blick auf die Klybeckstrasse in Basel.
das wir nicht nur in Vermittlungssituationen, sondern auch im Alltag erleben: Man sitzt im Tram und alle starren auf ihre Smartphones – ich auch. Und gerade deswegen ist Vermittlung ein toller Ort, um Angebote zu schaffen, in denen digitale Medien anders konzipiert und eingesetzt werden können. Auf dem Rundgang haben wir ganz bewusst auch Aufforderungen gemacht und Aufgaben gestellt, die vom Smartphone weg und zum Kunstwerk heranführten. Das muss aktiv gestaltet werden. Das ist für mich genau der Reiz, weil es etwas ist, das nicht nur in der Vermittlung relevant ist. Digitale Medien haben einen wichtigen Stellenwert in unserem Alltag und ich finde, wir müssen versuchen, diesen auch aktiv zu gestalten.
Welche aktuellen Entwicklungen und Themen im Bereich der Vermittlung interessieren dich sonst noch – abgesehen von der digitalen Vermittlung?
Mich interessiert sehr stark der Community-Gedanke. Wie kann sich eine Institution, ein Museum als Kultur- und Begegnungsort lokal verankern? Und ich bin davon überzeugt, dass ein Museum seiner Community, seiner Zielgruppe Angebote zur kulturellen Teilhabe stellen muss und Institutionen wie DOCK haben hier grosses Potenzial. Eine Herausforderung besteht darin, Verantwortung und Deutungshoheit abzugeben. Dies hat für mich aber einen sehr grossen Reiz. Und da sind wir mit DOCK seit eh und je dran, weil wir eben genau die Brücke schlagen wollen zu einer breiten Bevölkerung. Wir versuchen, mit den wenigen Ressourcen, die wir haben, immer wieder neue Angebote zu machen und experimentell zu sein. Das ist das Tolle bei DOCK, man kann vieles ausprobieren und auch mal etwas wagen.
Interview: Silja Widmer
© Fotos: Silja Widmer / Jonas Schaffter / Raphael Hünerfauth
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